Zunächst einmal freuen wir uns, dass Capital Insider für den diesjährigen Finanzblog Award (Link: comdirect finanzblog award) nominiert wurde. Das ist ein wertschätzendes Zeichen für diesen Finanzblog, auf dem es vor allem um die Insider Infos geht, die man nicht auf dem typischen Finanzblog findet.
Der Gewinner des Awards kann 3000 Euro gewinnen. Ein guter Aufhänger für diesen Blog-Beitrag, in dem es darum geht wie man investieren könnte, wenn man 3000 Euro besitzt und gerne anlegen möchte. Unsere Antwort auf dieses Thema wird sicher überraschen...

 

„Angenommen Du gewinnst den #fba18 und erhältst 3.000 Euro Siegprämie. Wie würdest Du diesen Betrag langfristig anlegen?“ - Unser Beispiel:


 
Also nehmen wir mal beispielhaft einen Menschen, der 3000 Euro gespart hat – wir nennen ihn Otto.
Otto hat keine Ahnung von Finanzen und weiß daher nicht wo und wie er anlegen kann.

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Er nutzt das Internet und findet diverse Finanzblogs („die sehen cooler aus als die Seiten der Banken“). Dort findet er Tipps wie er seine 3000 Euro investieren soll und zwar in…
  • Aktien
  • Fonds und ETFs
  • Zertfikate
  • P2P-Kredite
  • Kryptowährungen
  • Blablabla…
Dort wird im zudem suggeriert, das Girokonto, Tages- und Festgeld Bullshit seien, da es zu geringe Renditen bringen würde.

 
Am 20. Dezember 2017 investiert Otto, begeistert von den ganzen Beiträgen und Videos, die er im Internet gefunden hat wie folgt:

 
  1. 1000 Euro in die Kryptowährung IOTA zum Kurs von knapp 4 Euro
  2. 1000 Euro in den Fonds Top Dividende
  3. 1000 Euro in P2P-Kredite auf Bondora und Auxmoney.
(Hinweis: Keine Anlageberatung, es handelt sich hierbei um fiktive Angaben)

 
Am 30. August 2018 schaut Otto auf sein Portfolio und stellt schockiert fest:

 
  1. Der Kurs von Iota liegt nur noch bei 0,61 Euro
  2. Der Fonds ist zwar von 119 Euro auf 120 Euro gestiegen. Durch den Ausgabeaufschlag von 5 % und den jährlichen Gebühren von 1,5 % hat Otto bisher einen Verlust gemacht.
  3. Auf Bondora und Auxmoney hat Otto nur in Kredite mit den höchsten Zinsen investiert. Davon sind 25 % nun im Inkasso und die Aussichten auf Rückzahlung gering.

Insgesamt hat Otto fast 1200 Euro Verlust gemacht nach nicht mal einem Jahr!

 
Nun geht sein Auto kaputt. Die Reperatur kostet ihn knapp 2000 Euro. Dieses Geld hat Otto nicht und muss nun Schulden machen, wenn er die Reparatur zahlen möchte.

 

Was soll dieses Beispiel zeigen?

Dieses Beispiel zeigt, dass es zwar generell gut ist, sich mehr Wissen anzueignen. Jedoch besteht ein Unterschied zwischen Wissen und der Meinung anderer. Das Internet bietet inzwischen zahlreiche Informationen, die Bullshit sind. Meinungen und bewusste Beeinflussung führen dann zu Fehlentscheidungen wie bei Otto.

Was hat Otto falsch gemacht?

  1. Otto hat geglaubt, er könne sich Wissen kostenlos aus dem Internet holen. Er hat Videos gesehen von angeblichen Krypto-Millionären, die gesagt haben, dass IOTA ein gutes Investment sei.
  2. Den Fonds hat er von einem Freund empfohlen bekommen, der diesen als den einzig wahren Fonds angepriesen hat.
  3. Durch Videos wurde er auf die Renditen von über 15 % bei P2P aufmerksam und hat direkt bei großen Anbietern investiert.
  4. Banken und Beratern traut er nicht, das hat er von den Medien gelernt.
Der große Fehler: Anstatt sich mit Fachliteratur auseinander zu setzen, hat Otto blind auf Meinungen aus dem Internet und seinem Freundeskreis vertraut. Ohne die Produkte und Risiken zu kennen, hat er investiert. Als er dann Geld für die „plötzliche“ Reparatur seines Auto brauchte, hatte er durch seine Verluste zu wenig davon übrig.

Was hätte Otto besser machen können?

Da Otto ein absoluter Neuling ist, hätte er zunächst Fachliteratur nutzen können. Auch Infos zu Produkten hätte er sich beschaffen sollen (Banken bieten dies an, es gibt aber auch Foren wie z.B. die comdirect Community).
Bei der Zusammenstellung des Portfolios und für die ersten Schritte beim Thema Finanzen hätte er sich an einen unabhängigen Experten, z.B. einen Honorarberater wenden können (Achtung: kein gebundener Berater, der Produkte verkauft). Diese Investition hätte sich gelohnt, denn allein dadurch hätte er die Verluste vermeiden können.


Ein seriöser Berater bzw. gute Literatur hätten ihn zur Erkenntnis gebracht, dass diese Produkte für ihn zu risikoreich sind für seinen aktuellen Wissensstand. Zudem hätte der Berater empfohlen eine Mindestreserve von 3000 Euro für unvorhersehbare Ausgaben auf dem Tagesgeld bereit zu halten, beispielsweise die Autoreparatur.

Fazit:

Dieses Beispiel soll nicht zeigen, dass die aufgelisteten Anlagemöglichkeiten per se schlecht oder verlustreich sind. Es zeigt aber, dass es gerade bei Finanzen sinnvoll sein kann sich erst zu bilden und auf unabhängige Experten zu vertrauen. Das gezahlte Honorar ist eine gute Investition in die Zukunft und kann vor Verlusten schützen. Dies soll keine Werbung für die Honorarberatung sein, jedoch sollte man generell verstehen – und das gilt für alle Lebensbereiche – das gute und hilfreiche Beratung in der Regel nicht kostenlos ist. Den die guten Berater haben sich ihr Wissen hart erarbeitet und möchten damit auch anderen helfen.


Denn manchmal kann die beste Alternative auch sein, zum Start 3000 Euro auf einem Tagesgeldkonto anzulegen…




Unser Tipp:



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