Der Bundesverband deutscher Banken hat eine Statistik veröffentlicht zu den (angeblich) besten Geldanlagen des Jahres 2016 in Deutschland – Wir haben die genannten Anlagen genauer betrachtet und kritisch hinterfragt (kurz und knapp):





 

Top 1 – Deutsche Aktien (DAX)

Rendite: 12 %

Hier ist der Durchschnitt gemeint, welcher bei einer Investition in Aktien aus dem DAX (Deutscher Aktienindex) erzielbar war. Wer am ersten Handelstag des Jahres 2016 deutsche Standardaktien (DAX-Werte) kaufte, konnte am Ende des ersten Handelstages 2017 im Schnitt ein Plus von ca. 1.200 Euro verbuchen.

Einwand: Wer jetzt glaubt, irgendwelche Aktien aus dem DAX zu kaufen um 12 % Rendite zu erzielen, der sollte sich nicht zu früh freuen. Es gibt einige Titel, die eher eine Abwärtstendenz aufweisen und eine negative Rendite durchaus realistisch ist. Solche Kandidaten können u.a. Aktien der Deutschen Bank und RWE sein.

Und 2017? Der Index ist bis zum Sommer schon sehr gut „gelaufen“, möglich ist jetzt eine kleine Ruhepause mit seitwärts oder leicht abwärts laufenden Kursen. Ob sich momentan ein Einstieg lohnt ist eher fraglich.


Top 2 – Gold

Rendite: 11 %

Eher eine Überraschung! Die Unsicherheiten im letzten Jahr verhalten Gold zu einem super Jahr mit überdurchschnittlicher Rendite.

Einwand: In den Jahren zuvor sank der Kurs des Edelmetalls stetig. Und vom Höchststand aus 2012 ist das liebe Gold noch ein ganzes Stück entfernt.

Und 2017? Ein Plus ist möglich, jedoch mit starken Schwankungen verbunden, und dieses wird voraussichtlich deutlich niedriger ausfallen.


TOP 3 - Bundesobligationen (5 Jahre Laufzeit)

Rendite: 2 %

Hierbei sind deutsche Staatsanleihen gemeint mit 5 Jahren Laufzeit.

Einwand: Kursgewinne sind hierbei reine Spekulation. Schwankende Kurse in 2016 gingen mit Unsicherheiten an den Märkten einher. Für den typischen Kleinanleger sind Spekulationen mit Staatsanleihen unserer Meinung nach ungeeignet. Wer jedoch eine hohe Sicherheit möchte (jedoch derzeit mit ca. 0 % Rendite), für den sind deutsche Staatsanleihen eine interessante Anlage.

Und 2017? Derzeit liegt die Rendite von 5-jährigen Staatsanleihen bei 0,00 % (vgl. WKN: 110232, Stand: 29.06.2017). Der Kurs schwankt derzeit mit absteigender Tendenz. Damit sollte auch weiterhin gerechnet werden.




TOP 4 – Sparbriefe (4 Jahre Laufzeit)

Rendite: 0,5 %

Der gute alte Sparbrief bei der Hausbank um die Ecke. Vereinfacht dargestellt gibt man der Bank Geld und erhält dafür jährlich Zinsen. Während der Laufzeit kann man in der Regel nicht an das Geld ran. Früher eine gute und solide Geldanlage. 2016 brachte er in Deutschland im Schnitt nur 0,5 % Rendite pro Jahr.

Einwand:
Da die Rendite unter der Inflationsrate lag (2016), wurde mit dieser Geldanlage ein realer Verlust erzielt. Lange Laufzeiten sollten hier vermieden werden, wenn man steigende Zinsen oder große Anschaffungen in naher Zukunft erwartet.

Und 2017? Leider immer noch sehr niedrige Zinsen, teilweise sogar unter dem Niveau von 2016. Wer jedoch Aktien, Gold und Co. scheut, für den kommen am ehestem Sparbriefe und Festgelder mit kürzerer Laufzeit (1-3 Jahre) in Frage.


TOP 5/6 - Termin- und Spareinlagen

Rendite: Bis zu 0,3 %

Vereinfacht dargestellt handelt es sich hierbei um „kurze Festgelder" (bei einer deutschen Bank) bei denen man während der Laufzeit in der Regel nicht über das Geld verfügen kann.

Einwand: Siehe TOP 4. Jedoch mit dem Zusatz, dass hierbei das Geld nach einer kürzeren Zeit wieder verfügbar ist.

Und 2017? Ähnlich wie bei TOP 4, wer jedoch Wert auf schnelle Verfügbarkeit des Geldes legt, für den eignet sich am ehesten diese Anlageform. 





Fazit:


Im Grunde sieht man, dass im Jahr 2016 gerade konservative Anleger (und das ist die große Mehrheit) mit den Geldanlagen tendenziell kaum Rendite oder sogar Verluste (Zinsen minus Inflation) erzielt haben. 


Für Anleger in Aktien und Gold war 2016 ein eher gutes Jahr, jedoch: Auch hier war der Einstiegszeitpunkt entscheidend. Nicht jeder, der in Aktien und Gold investierte hat automatische Gewinne erzielt. Das wird einem ja oft suggeriert, ist aber immer kritisch zu hinterfragen. Aktien sind auch keine pinken Einhörner. 

Man sieht aber, dass sich gerade der deutsche Anleger umstellen muss und auch sein Risikoverhalten hinterfragen muss, wenn er oder sie eine reale Rendite mit seinem Geld erzielen möchte.

Kurzum: Es ist nicht einfacher geworden zu sparen. Abstellen sollte man das Sparen aber deshalb nicht.


 









Quelle: Bundesverband deutscher Banken, Erhebung durch: Bundesverband deutscher Banken, Grafik: Statista

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