Tagebuch eines Investors während der Corona-Krise (in Crash-Zeiten)
Aktualisierungen erfolgen in regelmäßigen Abständen. Erläuterungen findet ihr am Ende des Beitrags.
Unsere Einschätzung:
Sell in May and go away - ein bekanntes Börsensprichwort, dass sich in diesem Jahr wieder bewahrheiten könnte. Zumindest partiell werden wir auch über den Sommer an der Börse aktiv sein (Aktien, Anleihen, Zertifikate), jedoch geduldig... Denn die Schwankungen werden wohl bleiben und nach wie vor bleiben viele Wertpapiere im Moment noch relativ hoch bewertet. Wer den Sommer sinnvoll nutzen will, sollte geduldig sein und sich auch mal einen guten Wein und eine Zigarre gönnen. Das könnte sich auszahlen. Im wahrsten Sinne des Wortes...
Über 2,6 Mio. Infektionen weltweit. Erste Lockerungen nach dem Shutdown erfolgen, allerdings getragen mit einer gewissen Unsicherheit. Es bleibt zu hoffen, dass Infektionszahlen jetzt nicht wieder rasant steigen. Ein weiterer Shutdown wäre wirtschaftlich wohl nur extrem schwer zu verkraften.
Der Ölpreis ist historisch tief gefallen (zuletzt 1992), Terminkontrakte auf WTI-Öl wurden zeitweise sogar im negativen Bereich gehandelt. Verrückt.
Dennoch stabilisieren sich die Börsen etwas, das muss noch nichts heißen. Aber nach ein paar gezielten Zukäufen an Aktien und Anleihen warten wir jetzt erstmal die weitere Entwicklung ab. Risikoreichere Anlagen lassen wir teilweise auslaufen (im Bereich Crowdinvesting, P2P) und bleiben liquide. Panisch Geld abziehen machen wir jedoch nicht, alles orientiert sich an unserem Risikomodell. Denn Emotionen sind jetzt vielleicht ein schlechter Ratgeber. Durch die selektiven Nachkäufe und die Erhöhung von Ausfallwahrscheinlichkeiten ist jedoch unser Risikowert des Modells leicht auf 7,3 % gestiegen. Im Vergleich dazu hat sich unser Portfolio jedoch positiv entwickelt und ist in der Jahresperformance nun fast um die Nullinie (-0,9 %).
Über 1,3 Mio. Infektionen weltweit. Nahezu die halbe Welt erlebt einen Shutdown und Meldungen über Kurzarbeit, Produktionsstops, Unternehmen in Geldnot usw. gehören zum Alltag. Und die Börsen? Steigen...non stop. Seit dem Tiefpunkt ging es für viele Titel um 10-15 % rauf. Und das obwohl keine auch nur halbwegs verlässliche Prognose möglich ist, wie sich Covid-19 nun auf die Unternehmensumsätze auswirken wird. Der Optimismus an der Börse ist zurück, beflügelt von unfassbarer Geldflut und Nullzinsen. Notenbanken und Regierungen sei "Dank".
14.05.2020 – Nach der Erholung wieder runter?
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Portfolio (Asset Allocation), Entwicklung*
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Ca. -0,95 %
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Prognostizierter max. Verlust gem. Risikomodell
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- 6,8 %
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MSCI World Index (zum Vergleich)*
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- 15 %
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* Entwicklung seit dem 01.02.2020
Ereignisse:
Über 4,4 Mio. Infektionen weltweit (davon ca. 1,5 Mio wieder genesen. Weitere Lockerungen nach dem Shutdown erfolgen, allerdings getragen mit einer gewissen Unsicherheit. Zu schnell? Zu früh? Jedenfalls scheinen Länder wie die USA die Situation stellenweise noch nicht im Griff zu haben. Wobei man fairerweise immernoch mehr Fallzahlen in Europa, als in den USA hat(te).
Über 4,4 Mio. Infektionen weltweit (davon ca. 1,5 Mio wieder genesen. Weitere Lockerungen nach dem Shutdown erfolgen, allerdings getragen mit einer gewissen Unsicherheit. Zu schnell? Zu früh? Jedenfalls scheinen Länder wie die USA die Situation stellenweise noch nicht im Griff zu haben. Wobei man fairerweise immernoch mehr Fallzahlen in Europa, als in den USA hat(te).
Nach einer ersten Erholung an der Börse gab es in den letzten Tagen kleinere Rücksetzer. Der Beginn eines weiteren Abschwungs? Zumindest muss man die Situation sehr differenziert betrachten. Einige Unternehmen sind weniger stark betroffen und davon profitieren deren Aktienkurse. Oder auch nicht. Denn einige Branchen wurden kurstechnisch ziemlich pauschal abgestraft (siehe Automobil oder Banken). Fakt ist jedoch, dass eine fundamentale Bewertung weiterhin nahezu unmöglich bleibt.
Unser progonostizierter maximaler Verlust hat sich wieder etwas reduziert. Warum? Wir haben Rückflüsse aus risikoreicheren Anlagen erhalten (u.a. P2P, Crowdinvesting). Diese schichten wir im Moment teilweise in risikoärmere Anlagen um und stärken weiterhin unsere Cash-Position.
Unsere Einschätzung:
Sell in May and go away - ein bekanntes Börsensprichwort, dass sich in diesem Jahr wieder bewahrheiten könnte. Zumindest partiell werden wir auch über den Sommer an der Börse aktiv sein (Aktien, Anleihen, Zertifikate), jedoch geduldig... Denn die Schwankungen werden wohl bleiben und nach wie vor bleiben viele Wertpapiere im Moment noch relativ hoch bewertet. Wer den Sommer sinnvoll nutzen will, sollte geduldig sein und sich auch mal einen guten Wein und eine Zigarre gönnen. Das könnte sich auszahlen. Im wahrsten Sinne des Wortes...
22.04.2020 – Erste Lockerungen und Ölpreis-Crash
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Portfolio (Asset Allocation), Entwicklung*
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Ca. -0,9 %
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Prognostizierter max. Verlust gem. Risikomodell
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- 7,3 %
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MSCI World Index (zum Vergleich)*
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- 15 %
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* Entwicklung seit dem 01.02.2020
Ereignisse:
Über 2,6 Mio. Infektionen weltweit. Erste Lockerungen nach dem Shutdown erfolgen, allerdings getragen mit einer gewissen Unsicherheit. Es bleibt zu hoffen, dass Infektionszahlen jetzt nicht wieder rasant steigen. Ein weiterer Shutdown wäre wirtschaftlich wohl nur extrem schwer zu verkraften.
Der Ölpreis ist historisch tief gefallen (zuletzt 1992), Terminkontrakte auf WTI-Öl wurden zeitweise sogar im negativen Bereich gehandelt. Verrückt.
Dennoch stabilisieren sich die Börsen etwas, das muss noch nichts heißen. Aber nach ein paar gezielten Zukäufen an Aktien und Anleihen warten wir jetzt erstmal die weitere Entwicklung ab. Risikoreichere Anlagen lassen wir teilweise auslaufen (im Bereich Crowdinvesting, P2P) und bleiben liquide. Panisch Geld abziehen machen wir jedoch nicht, alles orientiert sich an unserem Risikomodell. Denn Emotionen sind jetzt vielleicht ein schlechter Ratgeber. Durch die selektiven Nachkäufe und die Erhöhung von Ausfallwahrscheinlichkeiten ist jedoch unser Risikowert des Modells leicht auf 7,3 % gestiegen. Im Vergleich dazu hat sich unser Portfolio jedoch positiv entwickelt und ist in der Jahresperformance nun fast um die Nullinie (-0,9 %).
Unsere Einschätzung:
Schlechte Unternehmensnachrichten sind in den nächsten Monaten sicher an der Tagesordnung. Insbesondere das fehlende Neugeschäft wird vielen Unternehmen zu schaffen machen. Weitere Prognosen sind jedoch nach wie vor nicht möglich. Dazu muss erst abgewartet werden, welche Folgen die Lockerungsmaßnahmen nach sich ziehen. Wird im Sommer der Tourismus komplett eingeschränkt oder sinkt die Zahl der Infizierten auf ein Niveau, dass viele Aktivitäten (Reisen, Sport, etc.) wieder möglich macht? Vieles hängt von diesem Faktor ab.
Schlechte Unternehmensnachrichten sind in den nächsten Monaten sicher an der Tagesordnung. Insbesondere das fehlende Neugeschäft wird vielen Unternehmen zu schaffen machen. Weitere Prognosen sind jedoch nach wie vor nicht möglich. Dazu muss erst abgewartet werden, welche Folgen die Lockerungsmaßnahmen nach sich ziehen. Wird im Sommer der Tourismus komplett eingeschränkt oder sinkt die Zahl der Infizierten auf ein Niveau, dass viele Aktivitäten (Reisen, Sport, etc.) wieder möglich macht? Vieles hängt von diesem Faktor ab.
08.04.2020 – Komplett gaga...Geldflut und Optimismus sind back
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Portfolio (Asset Allocation), Entwicklung*
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Ca. -1,4 %
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Prognostizierter max. Verlust gem. Risikomodell
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- 6,9 %
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MSCI World Index (zum Vergleich)*
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- 17 %
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* Entwicklung seit dem 01.02.2020
Ereignisse:
Über 1,3 Mio. Infektionen weltweit. Nahezu die halbe Welt erlebt einen Shutdown und Meldungen über Kurzarbeit, Produktionsstops, Unternehmen in Geldnot usw. gehören zum Alltag. Und die Börsen? Steigen...non stop. Seit dem Tiefpunkt ging es für viele Titel um 10-15 % rauf. Und das obwohl keine auch nur halbwegs verlässliche Prognose möglich ist, wie sich Covid-19 nun auf die Unternehmensumsätze auswirken wird. Der Optimismus an der Börse ist zurück, beflügelt von unfassbarer Geldflut und Nullzinsen. Notenbanken und Regierungen sei "Dank".
Und so müssen wir sehen, dass die Krise im Moment wesentlich weniger schlimm verläuft, als es unser Risikomodell für das Szenario "globale Wirtschaftskrise" (siehe oben) prognostiziert.
Unsere Einschätzung:
Im Moment sieht es tatsächlich so aus, als würde der Optimismus an die Börsen zurück kehren. Ob das nur ein Momentum ist oder nachhaltig? Wie oben erwähnt, sind Prognosen im Moment aufgrund der fehlenden Aussichten für die weitere Entwicklung der Unternehmenszahlen nicht möglich. Hier reden wir von reiner Spekulation und es sind zig Szenarien im Moment möglich.
Im Crowdinvesting/P2P-Bereich sieht es wohl etwas düsterer aus. Zumindest bei den schlecht kapitalisierten Unternehmen. Hier könnte es weitere Pleiten geben. Allerdings könnten auch einige Plattformen, die die Krise überstehen, deutlich gestärkt aus dieser herauskommen und sich weitere Marktanteile sichern.
Es bleibt spannend und ihr alle hoffentlich gesund!
31.03.2020 – Ein Hin- und Her
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Portfolio (Asset Allocation), Entwicklung*
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Ca. - 2,2 %
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Prognostizierter max. Verlust gem. Risikomodell
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- 6,9 %
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MSCI World Index (zum Vergleich)*
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- 20 %
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* Entwicklung seit dem 01.02.2020
Ereignisse:
Über 800.000 Infektionen weltweit. China scheint über den Berg zu sein. Europa und die USA sind das neue Epizentrum. Die Zahlen in den USA steigen derzeit rasant. Und die Märkte? Steigen... es gab eine recht starke Erholung, die sich behaupten konnte. Aber ob das so bleibt? Häufig kommt der zweite Kursrutsch noch hinterher. Wir werden sehen. Erfreulich: Unser progonostizierter maximaler Ausfall ist etwas gesunken. Dies lag an Rückflüssen und Erträgen, die jetzt auch nicht vollständig reinvestiert wurden. Dies verschafft uns weitere Möglichkeiten in der aktuellen Lage. Jedenfalls haben nicht nur die Notenbanken ihre Geld-Bazooka, sondern auch wir. Und diese ist nun bereit für Investitionen.
Wie sieht es im Bereich der P2P-Kredite aus?
Hier merkt man bei einigen Plattformen die Folgen der Coronakrise deutlich. Monethera? Dicht gemacht. Grupeer? Scheinbar keine Auszahlungen mehr, das Management duckt sich weg, viele Gerüchte (lassen wir aber mal unkommentiert). Waren wir hier investiert? Nein, war nie ein Business case für uns.
Aber auch "große" Plattformen, wie Mintos oder Bondora haben im Moment u.a. das Problem, dass Investoren wohl massenweise Geld abziehen wollen. Das man sein Risiko reduzieren will, ok. Aber das grenzt einfach nur an Panik und unüberlegtes Handeln. Tipp: Wenn man Risiken nicht einschätzen kann, sollte man sich notfalls einen unabhängigen Honoberater holen. Nur, wen Liquidität komplett rausgezogen wird, ist das Problem bzw. das größte Risiko der Investor an sich! Um es sinnbildlich dazustellen: Eine Bank kann gute Gewinne machen, wenn aber jeder kommt und seine Einlagen abhebt, droht auch der profitabelsten Bank die pleite. Und am Ende ist die Bank schuld? So einfach ist es wohl doch nicht...
25.03.2020 – Shutdown in Europa, USA als neues Opfer?
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Portfolio (Asset Allocation), Entwicklung*
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Ca. -1,7 %
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Prognostizierter max. Verlust gem. Risikomodell
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- 7,5 %
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MSCI World Index (zum Vergleich)*
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- 20 %
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* Entwicklung seit dem 01.02.2020
Ereignisse:
Das Coronavirus breitet sich nun wirklich exponentiell aus. Über 430.000 Infektionen weltweit. China scheint über den Berg zu sein. Europa und die USA sind das neue Epizentrum. Die Zahlen in den USA steigen derzeit rasant. Die Volatilität an den Märkten ist enorm. Heute und gestern sind Indizes teilweise um 10 % und mehr gestiegen. Vermutlich bedingt durch die massiven Geldschleusen der Notenbanken und Staaten, die nun geöffnet werden.
Durch diesen Anstieg haben sich die Verluste mit Portfolio auf gerademal -1,7 % reduziert. Auch wenn es einen kleineren Put zerschossen hat. Das ist aber nicht weiter tragisch.
Durch diesen Anstieg haben sich die Verluste mit Portfolio auf gerademal -1,7 % reduziert. Auch wenn es einen kleineren Put zerschossen hat. Das ist aber nicht weiter tragisch.
Die Renditen für P2P Kredite, aber auch Anleihen (vor allem im Junk Bereich) sind deutlich angestiegen. Auf der einen Seite lukrativ und chancenreich, auf der anderen Seite steigen die Ausfallwahrscheinlichkeiten mit jedem Tag, an dem die Wirtschaft still steht. Dafür muss man kein Hellseher sein...
PS: Die P2P Conference in Riga wurde auf das 4. Quartal 2020 verschoben.
Unsere Einschätzung:
Wir rechnen nur mit einer Momentaufnahme an der Börse was die Erholungsphase angeht. Dafür gibt es noch zu viele Unsicherheiten. Wie entwickelt sich die Situation mit Corona-Infizierten in den USA? Wie lange dauern die Shutdowns? erden Krankenhäuser mit genug Schutzausrüstung und Material versorgt?
Auch wenn sich die Verluste im Moment reduziert haben und man bei diesem Szenario mit einen guten Plus am Jahresende rechnen könnte, so sollte man nicht naiv sein und sich blenden lassen. Möglich ist noch vieles, sowohl positiv als auch negativ.
Christian Lindner (FDP) hatte im Bundestag zur beschlossenen Neuverschuldung der Bundesrepublik geäußert. Auf der einen Seite sind Hilfen jetzt notwendig, auf der anderen Seite merkte Lindner an, man müsse sich Gedanken machen, wer diese Schulden in Zukunft zahlen solle...
19.03.2020 – Coronavirus in Europa angekommen
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Portfolio (Asset Allocation), Entwicklung*
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Ca. -2,8 %
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Prognostizierter max. Verlust gem. Risikomodell
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- 7,5 %
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MSCI World Index (zum Vergleich)*
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- 28 %
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* Entwicklung seit dem 01.02.2020
Ereignisse:
Das Coronavirus breitet sich aus. Über 222.000 Infektionen weltweit. China scheint über den Berg zu sein. Europa ist das neue Epizentrum. Aktien fallen ins Bodenlose. Chinesische Investoren kaufen bereits zu (siehe u.a. Daimler).
Eine solche Volatilität an den Märkten gab es noch nie. Selbst Börsenlegenden wie Warren Buffett sagen, dass sie so etwas noch nie gesehen haben. Für die Weltwirtschaft steht viel auf dem Spiel.
Angesichts der rasch fallenden Kurse in den meisten Asset-Klassen (selbst Gold fällt, obwohl es immer als Krisenwährung gepriesen wurde), fällt der Gewinn, den wir mit Short-Positionen (7,7 % Rendite) in kürzester Zeit gemacht haben, leider nicht so stark ins Gewicht. Leider einer der traurigsten Gewinne in unserer Karriere…
Traurigerweise wurde auch die Invest 2020 in Stuttgart abgesagt. Wir hatten uns gefreut viele bekannte Gesichter wieder zu treffen. Aber die Gesundheit aller geht natürlich vor. Dann eben im nächsten Jahr! 👍
Unsere Einschätzung:
Bodenbildungen scheinen bisher nicht gefunden zu sein an den Börsen. Entscheidend wird jetzt sein, wie lange die Shutdowns und Maßnahmen der Länder dauern und ob diese erfolgreich sind. Machen wir uns nichts vor, mehrere Monate Stillstand wären der Super-Gau für die Weltwirtschaft und der Beginn einer möglichen tiefen Rezession…
Genauso wäre dies wohl mit katastrophalen Ausmaßen für den P2P- und Crowdinvestingbereich verbunden. Bleibt zu hoffen, dass die Phase des wirtschaftlichen Stillstands nicht allzu lange andauert.
Was man bei all dem nicht vergessen sollte: Jeder von uns ist auch selbst in der Verantwortung. Helft Menschen die Hilfe benötigen und haltet euch an die Vorgaben (soziale Distanz, Händewaschen, etc.). In China und Südkorea sinkt die Zahl der Infizierten, das sollte Anreiz genug sein.
01.02.2020 - Beginn der Coronakrise
Portfolio (Asset Allocation), Entwicklung*
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1,4 % (die ersten beiden Monate, nur realisierte Gewinne berücksichtigt), auf das Jahr hochgerechnet 8,4 % p.a.
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Prognostizierter max. Verlust gem. Risikomodell
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- 7,5 %
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MSCI World Index (zum Vergleich)*
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+3,4 %
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* Entwicklung seit dem 01.01.2020
Zu diesem Zeitpunkt breitete sich das Virus in China stark aus. Europa war so gut wie nicht betroffen. Risiken durch das Virus wurden noch nicht als dramatisch eingestuft.
Zum Hintergrund:
Auf zahlreichen Messen und Veranstaltungen für Finanzen war das Thema Risikomanagement nie besonders populär. Auf unsere Strategie angesprochen, erklärten wir, dass wir ein datenbasiertes Risikomodell für unsere Asset Allocation (also unser Portfolio) nutzen. Das wurde meist nur Müde belächelt oder es war schlicht kein Interesse vorhanden. Risikomanagement? Risikomodelle? Langweilig! Zu komplex! Was soll das bringen?
Nun zeigt sich, was unser Modell in der Praxis kann. Wir sind mitten in einer der größten und auch traurigsten Finanzkrisen, ausgelöst durch das Coronavirus.
Unser Modell basiert auf Risikomodellen, wie es Banken anwenden (müssen). Diese Modelle haben wir für uns als Investoren angepasst. Es ist sozusagen ein Risikomodell für Anleger (privat oder institutionell).
Unser Modell ging Stand 01.02.2020 von einem maximalen Verlust des gesamten Portfolios von ca. 7,5 % aus. Zum Portfolio gehören u.a. Aktien, P2P-Kredite, Anleihen, Derivate, Crowdinvesting, FX, Immobilien, Einlagen, usw. Das wäre das Szenario einer Finanzkrise mit ähnlichen Effekten wie bei der Krise 2008. Dabei wird jedoch angenommen, dass die Banken stabiler dastehen als vor der Krise und die Notenbanken das Finanzsystem durch niedrige Zinsen und Liquidität stützen. In dem Szenario ist die Apokalypse natürlich nicht enthalten. Und davon gehen wir nicht aus. Auch die Toilettenpapier-Krise werden wir überwinden…
Über uns:
Capital Insider ist ein Finanzblog von Insidern aus der Praxis.
Wir kommen aus der Praxis. Das heißt wir arbeiten im Finanzbereich bei renommierten Finanz- und Prüfungsgesellschaften und freuen uns, wenn wir unsere Leidenschaft über diesen Blog teilen können. Was bei uns den Unterschied macht? Die fachliche Qualifikation direkt aus der Praxis und exklusive Einblicke, die vielleicht die Wenigsten haben. Zudem sind wir als Investoren aktiv und können daher unsere Erfahrungen teilen.
Schreibt auch gerne eure Meinung in die Kommentare - wir freuen uns über einen konstruktiven Austausch!
Hinweis: Keine Anlageberatung – die Autoren schreiben hier über persönliche Erfahrungen.
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